gwt: „Wie steht es denn um die Qualität unseres Trinkwassers?“
L. Meiners: „Die ist wirklich herausragend. Das Wasser hier in der Region muss überhaupt nicht aufbereitet werden, wir haben weder Eisen noch Mangan im Wasser. Unsere Brunnen liefern bestes Trinkwasser, unser Job ist schlichtweg, dafür zu sorgen, dass diese Qualität erhalten bleibt bis zum Wasserhahn in Haus oder Wohnung.
Es ist schon interessant, da fahren manche Leute extra zur Apotheke und kaufen sich dort Brausetabletten mit Mineralien, dabei bräuchten sie einfach nur unser Leitungswasser trinken. Kalk hat eben auch positive Seiten. Außerdem ist Kalk ein wichtiger Geschmacksträger, entkalktes „weiches“ Wasser schmeckt ziemlich fad und irgendwie abgestanden.“
gwt: „Ein kostbares Gut: wie sichert man diese Top-Qualität unseres Wassers?“
L. Meiners: „Das Wichtigstes sind natürlich unsere Brunnen, die gilt es zu schützen. Das ist nicht einfach, wenn zum Beispiel plötzlich ein sturzbachartiger Regen runterkommt. Hier merken wir den Klimawandel: Regen- und Trockenperioden werden extremer. Landwirtschaft mit Düngemitteln oder ähnliches ist in Starnberg und Umgebung kein großes Thema. Die größte Herausforderung für uns sind allerdings die zahlreichen Hundehaufen im Wasserschutzgebiet der Maisinger Schlucht. Zusammen mit der sehr niedrigen Deckschicht von stellenweise nur 50 cm ist das ein echtes Problem. Es würde unsere Arbeit unglaublich erleichtern, wenn die Hundebesitzer die Haufen der Vierbeiner im Beutel an der Gassi-Station einwerfen würden. Und der zunehmende Maisanbau für Biogas-Anlagen tut dem Wasser auch nicht gut. Dann gibt es natürlich noch einen anderen Aspekt: alle unsere Versorgungsanlagen sind videoüberwacht. Allerdings springt uns da in der Regel höchstens mal eine Spinne vor den Bewegungsmelder und löst so den Alarm aus. Der häufigste Delikt dagegen ist Kupferdiebstahl, aber das traut sich jetzt mit den Kameras keiner mehr.“
gwt: „Ein Wasserrohrbruch gilt als der Super-Gau. Was tun Sie, um die Gefahr möglichst gering zu halten?“
L. Meiners: „Wir kalkulieren unseren Wasserpreis nicht politisch, sondern nach Aufwand. Da stellen wir genug Budget ein, um Rohre und Anlagen gut instand zu halten und ggf. zu sanieren. Uns ist es wichtig, um dem neuesten Stand der Technik zu sein und unseren Kunden Sicherheit zu bieten. Dabei gehen wir durchaus auch vor wie Detektive: mit hochmodernen Bodenmikrofonen messen wir Schallausbreitung in den Rohren und können so ein Leck zu finden. In 90% der Fälle klappt das bis auf wenige Zentimeter genau.“